Mein Logbuch

ein Mammutprojekt mit mittelalterlicher Musik

ein Mammutprojekt mit mittelalterlicher Musik

manchmal geht's schnell...
April 2008 Gründung einer Frauenschola
September 2008 Musik für 5 CDs ist im Kasten

Im Jahr 2008 war ich an einem Projekt von Prof. Ulrike Volkhardt (Folkwang Hochschule Essen) beteiligt. Sie war mitten in einem großen künstlerischen und musikwissenschaftlichen Forschungsprojekt über mittelalterliche Musik aus den Lüneburger Frauenklöstern. Eine beeindruckende Mammutaufgabe. Ulrike trat an mich heran mit der Frage, ob ich mir vorstellen könnte, eine Frauenschola zu gründen und als Vorsängerin bei der Produktion der CDs für fünf Klöster mitzuwirken. Es gab bereits eine CD vom Kloster Wienhausen. Im Laufe der Forschungsarbeit trat allerdings so viel Material zutage, dass sie sich entschloss, das Projekt musikalisch zu erweitern. So konnte der große Farbenreichtum noch besser dargestellt werden.

Zu meinen Aufgaben gehörten:

  • Gründung einer Frauenschola
  • Probenorganisation
  • Einstudierung der Schola
  • Dirigat
  • Cantrix (Vorsängerin)
  • Sologesang
  • Organisation und Absprachen mit der Projektleiterin
  • Konfliktmanagement

Das Ergebnis sind fünf CDs mit farbenfroher und abwechslungsreicher frühmittelalterlicher Musik aus den Lüneburger Frauenklöstern.

Zur Schola gehörten:
Ute Schulze (mein Geburtsname), Stefanie Lombert, Petra Mauersberger, Svetlana Smertin, Eva Filler, Nadine Dilger, Katrin Tietjen – 70% Absolventinnen von Musikhochschulen

weitere Mitwirkende waren

  • Ulrich Wedemeier Laute
  • Irmelin Heiseke Fidel
  • Ryoko Morooka Orgel
  • Johanna Seitz Harfe
  • Elisabeth Seitz Psalterium
  • Sabine Seggelke Sprecherin
  • Ulrike Volkhardt Blockflöten, Portativ, Glockenbaum u.a.
     
  • Konzeption und Projektleitung Prof. Ulrike Volkhardt (Folkwang Hochschule Essen)


Tonmeister Bernd Hanke
Die Tonaufnahmen fanden im Kloster Isenhagen statt.

Verlegt sind die fünf CDs beim Label Cantate aus Kassel. Die Links führen zu jpc – zum Reinschnuppern und käuflich Erwerben.

Nach der Produktion folgten Präsentationskonzerte in verschiedenen Besetzungen. Eines davon fand ich besonders aufregend, weil die Bundeskanzlerin Angela Merkel anwesend war. Dazu gehörten Sicherheitsvorkehrungen in der Kirche. Normalerweise kommt man als Musiker ein paar Stunden vor dem Auftritt ganz in Ruhe in die Kirche zum Aufbauen und Soundcheck. Diesmal durften wir nicht einfach hineingehen, sondern wurden von Hunden beschnüffelt, die Instrumentenkoffer und Notentaschen untersucht. Eine eigenartige Atmosphäre... Danach lief alles ganz normal. Wir hatten einen alten klösterlichen Litaneigesang im Programm, ein Wechselgesang zwischen Vorsängerin und Gemeinde. Frau Merkel saß in der ersten Reihe und sang mit wie alle anderen.

Auf den Privatfotos vom letztgenannten Konzert sieht man Prof. Ulrike Volkhardt mit ihren teils eigens für das Forschungsprojekt hergestellten Instrumenten, Ulrich Wedemeier Laute, Frau Merkel im frühlingsgrünen Blazer, Pfotenabdrücke der Spürhunde auf der schwarzen Instrumentenablage.

 
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